Höhenmoos/Rohrdorf (hö) – Seit mehr als 25 Jahren gibt es einen Chiemgauer Helferkreis für die Diözese Ternopil/Ukraine mit Sitz auf Frauenchiemsee. Waren zu Beginn der Wiederaufbau der dortigen Kirche und die Unterstützung des dortigen Priesterseminares das erklärte Ziel, so gilt das helfende Augenmerk seit dem 24. Februar 2022 aufgrund des Kriegsbeginns der „Bedarfsorientierten Soforthilfe“. Zahlreiche Spenden gingen in all den Jahren ein, um dafür ein herzliches „Vergelt´s Gott“ zu sagen, kam es zu einem Kurz- und Freundschaftsbesuch aus der Ukraine im Haus der Vereine in Höhenmoos in der Gemeinde Rohrdorf, der Wohngemeinde der beiden Helferkreis-Vorsitzenden Kathi Schmid und Fritz Tischner.
„Von den Aktivitäten des Vereins und von der Art, wie die Spenden ankommen bin ich beeindruckt, gerne will ich dazuhelfen, damit noch mehr möglich ist“ – mit diesen Worten und mit der Zusage, dem Helferkreis-Verein beizutreten begann Rohrdorfs Bürgermeister Simon Hausstetter sein Grußwort. Kathi Schmid als Vorsitzende freute sich sehr über den Besuch von Erzbischof und Metropolit Teodor Martinyuk von der Erzdiözese Ternopil-Zboriv, von Bischof Vladimir Firman und von Pfarrer und Dolmetscher Ivan Vynnyk. Das geistliche Trio bedankte sich eingangs im Namen ihres ganzen Volkes für die stete Solidarität und für die Gelegenheit, persönlich Dank zu sagen. „Freunde erkennt man in schwierigen Zeiten, trotz vieler Einsamkeit und Verlassenheit fühlen wir uns dank unserer Freunde nicht verlassen und haben auch in Kriegszeiten, die Hoffnung, zu überleben“ – so der Erzbischof. In weiteren Worten und Bildern erläuterte er das Schicksal in seiner Diözese und die damit verbundenen Herausforderungen für die Geistlichen, die sich mit Aus- und Weiterbildungen in Krankenhäusern einbringen.



Eine neue Aufgabe besteht in einer eigenen Gemeinschaft für Mütter und Frauen von gefallenen Soldaten. Die priesterliche und psychologische Begleitung in Zeiten von Trauer, Unsicherheit und Hoffnung ist allein schon dadurch erkennbar, dass es in der Ukraine inzwischen rund 50.000 vermisste Soldaten gibt. „Die Zusammenkünfte mit den Witwen sind an einem Ort der Hoffnung, dazu gehören auch eigene Kinderbetreuungen in Kinderlagern, die mit christlichen Werten geführt werden“. Nach wie vor enorm wichtig sind Lebensmittel und Hygieneartikel, die immer wieder vom Chiemgauer Helferkreis gespendet worden sind. Regelmäßig kommen rund 2.500 Leute, um sich Lebensmittelpakete abzuholen, bereits sechs Stunden vor Beginn der Ausgabe stellen sich die Leute an.


Eine gute Nachricht hatte Erzbischof Martinyuk zum Thema Kartoffeln, dazu sagte er: „Eure Saatkartoffeln sind schön aufgegangen, wir hatten eine gute Ernte und damit für die kommende Winterzeit haben wir einen wichtigen Vorrat“. Nach den Bildern, die auch schwere russische Angriffsschäden durch Raketen und Drohnen ganz in der Nähe von Ternopil zeigten, sagte Kathi Schmid: „Was dort in der Ukraine von der Kirche geleistet wird, das ist für uns unglaublich und unvorstellbar, deswegen wollen wir unsere Hilfe weiter fortsetzen“. Musikalisch gestaltet wurde der Empfang für die Geistlichkeit aus der Ukraine bei Kaffee und Kuchen im Höhenmooser Haus der Vereine durch Riederinger Sängerinnen sowie von Cordula Hausstetter an der Harfe.




